Kontrast umkehren

Home Smart Home

Installation
09. März - 21. April 2024
Aram Bartholl, Berlin
Foto: Light Bulb Camera
Pan tilt and zoom, 2018
Did you get my message?
Pan tilt and zoom, 2018
Pan tilt and zoom, 2018
Portrait Aram Bartholl, Photo Friso Gentsch, 2023
Speed show face the face, 2019
True depth smac, Berlin, 2019

Für die Ausstellung „Home Smart Home“ rüstet Aram Bartholl den Turm des Kunstvereins Rotenburg mit einer Vielfalt an Home-Überwachungskameras aus. Neben versteckten Kameras, den sogenannten "Nanny Cams", experimentiert Bartholl auch mit 360° „Lightbulb“-Kameras, die mit Licht und Lautsprechern ausgestattet sind. Der Markt für Überwachungskameras im privaten Bereich ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Das Bedürfnis nach Kontrolle des eigenen Privatraums spiegelt sich in dieser Entwicklung wider und ist ein Teil der von Vertrauensverlust geprägten digitalen Gesellschaft.

 

Aram Bartholl befragt mittels seiner skulpturalen Interventionen, Installationen sowie performativen Workshops unser gegenwärtiges Medienverhalten sowie die Öffentlichkeitsökonomien, die an soziale Netzwerke, Online-Plattformen oder digitale Verbreitungsstrategien geknüpft sind. Gesellschaftlich relevante Themen wie Überwachung, Datensicherheit oder Technikabhängigkeit stellt er zur Diskussion, in dem er die Lücken, Widersprüchlichkeiten oder Absurditäten unseres digitalen Alltags in räumliche Settings überführt. Dabei entstehen einerseits teils groteske Konfrontationen
mit der eigenen Ignoranz gegenüber einem global agierenden Plattformkapitalismus, anderseits nutzt er auch die Potentiale des öffentlichen Raums, um Netzwerkaktivitäten als politische Formen der Teilhabe auf analoger Ebene neu zu verhandeln. Damit stößt Aram Bartholl mittels seiner Arbeiten einen performativen Prozess an, der es ermöglicht, das individuelle Handeln wieder innerhalb eines kollektiven und selbstbestimmten Netzwerk-Diskurses zu verstehen. Formal und konzeptuell greift er in seinen künstlerischen Arbeiten auf die Ästhetiken, Codes und Kommunikationsmuster
zurück, mit denen auch User auf YouTube, Instagram oder in Videospielen agieren. Die gezielte Kontextualisierung vergegenwärtigt die Logiken des Internets und unterwandert sie gleichzeitig anhand ihrer eigenen Verwertungsstrategien.
Neben zahlreichen Vorträgen, Workshops und Performances wurden seine Arbeiten international u. a. im MoMA Museum of Modern Art, Palais de Tokyo, Hamburger Bahnhof, Seoul Museum of Art, der Thailand Biennale, der Venedig Biennale und auf den Skulptur Projekten Münster ausgestellt.
Aram Bartholl lebt und arbeitet in Berlin.

Termine

08. März 2024, 19:00 Uhr
Ausstellungseröffnung. Einführung: Juliane Schickedanz

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